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Die Grabung der DOG ab 1899
Ischtar-Tor, Prozessionstraße, Paläste
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Der Tempelturm
Nachgeschichte der Grabung

Glasurrelief aus der Prozessionsstraße mit Löwendarstellung.  
Stadt des Marduk und Zentrum des Kosmos

Irak, 1898-1917

Rekonstruktion des Ischtar-Tores im Vorderasiatischen Museum zu Berlin.

Ischtar-Tor und Prozessionsstraße
 Es kann nicht die Absicht dieses Aufsatzes sein, den Gang der Grabung und ihre Ergebnisse umfassend darzustellen. Hierfür stehen die umfangreichen Grabungspublikationen zur Verfügung und als Übersicht ein Werk Koldeweys, das 1913, also noch vor Abschluß der Grabung, unter dem Titel «Das wieder erstehende Babylon» erschien und 1990 von B. Hrouda in einer erweiterten Fassung ediert wurde. Gleichwohl seien doch die wichtigsten Bauwerke kurz vorgestellt.

An der Ostseite des Kasr, den Koldewey «Hauptburg» nannte, hatte er schon bei seiner Vorexpedition Bruchstücke von glasierten Ziegelreliefs aufgesammelt, die als kunstgeschichtlich bedeutsam eingeschätzt worden waren. Der Schnitt, der hier nun angelegt wurde, erbrachte rasch hunderte von weiteren glasierten Reliefziegeln, und der weitere Gang der Grabung zeigte, daß die Ausgräber hier auf die Prozessionsstraße gestoßen waren, die von Norden auf das größte Tor der Innenstadt, das Ischtar-Tor, zuführte.

Die Prozessionsstraße, wie sie sich in der späteren Regierungszeit Nebukadne-zars II. darstellte, steigt von Norden nach Süden zum Ischtar-Tor hin an und wird auf ihrem letzten, 180 m langen Stück von den gewaltigen Mauern der «Hauptburg» und des «östl. Vorwerks» eingefaßt. Diese Wände waren in voller Länge mit Reliefs aus *»Glasurziegeln geschmückt, die Löwen darstellten. Auf jeder Seite schreiten dem Eintretenden 60 Löwen entgegen, jeder 1,95 m lang. Zwei unterschiedliche Glasurkolorierungen wurden verwendet, nämlich die Kombination von weißem Fell und gelber Mähne und die von gelbem Fell und roter, inzwischen grün gewordener Mähne. Der 180 m lange Löwenfries war durch je einen Streifen mit Rosetten eingefaßt.

Die Ausgräber folgten der Prozessionsstraße nach Süden, wo sie auf das Ischtar-Tor stießen, durch das man in die Innenstadt gelangte. Dieses Tor wurde im Laufe des Jahres 1902 vollständig ausgegraben, wobei Schuttschichten von bis zu 17 m Höhe abgetragen werden mußten. Das Ischtar-Tor war zweifellos das größte und prächtigste Tor von Babylon. Dies hängt damit zusammen, daß durch dieses Tor, wie schon gesagt, die Prozessionsstraße verlief, auf der beim babylonischen Neujahrsfest die Statue des Gottes Marduk aus seinem Tempel in ein Festhaus außerhalb der Stadt und wieder zurück geführt wurde.

Das Ischtar-Tor wurde wiederholt umgebaut, da die Straße stark erhöht wurde. Dabei wurde der obere Teil des Torbogens abgebaut, der Bau im übrigen als Fundament verwendet. Die ältere Phase des Tores, die man als Fundament für die jüngere verwendete und die daher gut erhalten ist, war mit unglasierten Reliefs verziert. Beim Neubau des Tores verschwanden diese Reliefs im Boden, nachdem sie sorgfältig mit Lehm oder Gips bedeckt worden waren. Während des Neubaus fand eine rasche Weiterentwicklung der Emailletechnik statt, die dazu führte, daß der Neubau zunächst mit Glasurmalerei verziert, diese dann aber rasch zugunsten von glasierten Reliefs aufgegeben wurde.

Zeigte die Prozessionsstraße dem Eintretenden Löwenbildnisse, so waren die Wände des Tores mit Reliefs verziert, die abwechselnd einen Stier und ein schlan-genköpfiges Mischwesen darstellen; letzteres, musch-chusch genannt, war das Symboltier des babylonischen Hauptgottes Marduk.

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